VPN-Provider...und sie loggen trotzdem!

Man kennt sie alle, die ewigen Diskussionen, ob der genannte VPN-Provider nun Log-Dateien anlegt, oder halt nicht! Den meisten Anbietern kann man bei dieser Aussage sogar Vertrauen und Glauben schenken wenn sie sagen, dass sie keine Logs anlegen!
Viele Anbieter aus dem VPN-Bereich bieten neben diesen Services, auch noch andere Dienste im VPN-Sektor an, die meist nur von bestimmten Benutzergruppen benötigt werden - zum Beispiel dedizierte IPs für die gesamte Laufzeit. Und jetzt kommt ein Haken ins Spiel !!!

Die meisten dedizierten VPN-IP-Adressen sind nicht anonym!!!

Viele VPN-Dienste preisen sich selbst als ideale Werkzeuge an, um Sicherheit, Privatsphäre und Anonymität zu bieten. Um letztere zu gewährleisten, verfügen sie oft über No-Logging-Richtlinien, um zu verhindern, dass einzelne Benutzer exponiert werden. Dies gilt jedoch nicht unbedingt für die kleine Gruppe, die dedizierte oder statische IP-Adressen verwendet.

Millionen von Internetnutzern auf der ganzen Welt verwenden ein VPN, um ihre Privatsphäre online zu schützen.

Ein weiterer wichtiger Vorteil besteht darin, dass VPNs die wahre IP-Adresse der Benutzer verbergen und sie dadurch anonymer machen. Dadurch wird verhindert, dass Überwachungseinrichtungen Dritter unerwünschte Schnüffelei betreiben.

Heute sind die meisten der Top-Anbieter stolz auf ihre „No-Logging“-Politik. Sie unternehmen extreme Anstrengungen, um sicherzustellen, dass die Anonymität ernst genommen wird, und einige haben externe Prüfer beauftragt, um diese Behauptung zu untermauern.

Obwohl man keinen Grund hat, diese Ergebnisse anzuzweifeln, sind nicht alle VPN-Abonnements vollkommen anonym. Selbst Unternehmen mit „No-Log“-Richtlinien können Aufzeichnungen führen, die VPN-IP-Adressen mit Benutzerkonten verknüpfen können.

Das heißt, wenn sie auch dedizierte IP-Adressen anbieten, die sich von regulären VPN-Verbindungen unterscheiden.

Der Nachteil dezidierter VPN-IP-Adressen:
Mit einer dedizierten IP-Adresse, die oft als Zusatz verkauft wird, erhalten Benutzer eine eindeutige IP-Adresse im Gegensatz zu einer gemeinsam genutzten IP-Adresse. Dies kann sehr bequem sein, da es lästige Captchas reduziert und reguläre VPN-Blacklists umgehen kann. Allerdings ist dies mit Kosten für die Anonymität verbunden.

Durch die Verbindung über eine einzige IP-Adresse können Überwachungseinrichtungen ein Profil der Online-Aktivitäten des Benutzers erstellen. Der wirkliche Kompromiss in Sachen Anonymität besteht jedoch darin, dass der VPN-Anbieter die IP-Adresse des Benutzers kennt und sie mit anderen Kontoinformationen verbinden kann, die er in seinen Aufzeichnungen hat. Dazu gehört manchmal auch eine E-Mail-Adresse. In der Vergangenheit haben die meisten Provider diese Verknüpfungen eingesetzt, damit der User „XYZ“ auch garantiert immer die gleiche IP bekommt bei der Einwahl.

Dies mag für die meisten Menschen kein Problem darstellen, aber für die kleine Untergruppe von Abonnenten, die eine dedizierte VPN-IP-Adresse verwenden, ist es sicherlich etwas, das man im Hinterkopf behalten sollte!!

VPN-Anbieter bestätigen Anonymitätskompromiss:
Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass die „No Logs“-Politik der VPN-Anbieter nicht für dedizierte IPs gilt. Diese Schlussfolgerung wird von mehreren VPN-Anbietern bestätigt, darunter VPNArea, NordVPN, CyberGhost und Torguard.

Diese Anbieter haben alle eine „No-Logging“-Politik für ihren regulären VPN-Dienst, der sich auf gemeinsame IP-Adressen stützt. Sie sehen jedoch dedizierte IP-Adressen als einen separaten und anderen Dienst, der in Bezug auf die Anonymität unterschiedlich behandelt wird.

Transparenz ist der Schlüssel:
Diese Antworten sollten den technisch Versierten nicht überraschen. Für andere jedoch, die das Kleingedruckte nicht lesen (sofern es überhaupt dort drin stet!), kann es ein Weckruf sein.

Nachdem einige Technik-Seiten sich bei div. Anbietern gemeldet hatten, teilte CyberGhost zum Beispiel mit, dass es plant, sein dediziertes IP-Adressen-System zu überholen, um die Verbindung mit dem Benutzerkonto zu entfernen. Das Unternehmen plant, dies im August fertig zu stellen und wird dann weitere Einzelheiten mitteilen. Wie man also unschwer erkennen kann, gibt es technische Lösungen, um diese spezielle Verknüpfungsart heutzutage nicht mehr zu benötigen

Diese Änderung wird zwar von einigen begrüßt werden. Es ist aber solange kein Problem, wenn Benutzer mit dedizierten IP-Adressen angemeldet sind, solange diese Benutzer darüber informiert sind, dass sie ihre Netz-Anonymität dadurch verringern. Nicht jeder nutzt ein VPN für Anonymität, aber diejenigen, die es nutzen, sollten sich über mögliche Risiken im Klaren sein. Da VPNs inzwischen fast ausschließlich mit Anonymität in Verbindung gebracht werden vom Standard-Internetnutzer, ist die Offenlegung dieser Risiken unerlässlich.

Ich begrüße die Transparenz und die Klarstellungen seitens der VPN-Anbieter. Das ist der Schlüssel, wenn es um Vertrauen geht bzw. um diese Vertrauensstellung wieder zurecht zu rücken. Und auch die Nutzer sollten trotzdem immer kritisch bleiben bei der Wahl ihres Providers und lieber zweimal die Nutzungsbedingungen lesen, bevor die Verwunderung irgendwann mal groß ist… :wink:

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