ProtonMail führt Echtzeit-Überwachungen durch

Ich muss mir mal was Neues suchen, zu welchem Anbieter könnt ihr mir denn raten?

  • Du weisst natürlich, dass es dabei natürlich auch auf den geplanten Verwendungszweck ankommt !
  • Desweiteren, ob es ein Free oder Paid - Account sein soll?
  • Email-Adresse für den täglichen, legalen Gebrauch oder halt Wegwerfadresse für alles weitere?
  • Bevorzugter Serverstandort?

Kein Zugriff der Behörden auf meine E-Mails, das ist wichtig, sonst könnte ich bei Posteo bleiben. Free wäre prima, muss aber nicht sein. Täglicher, legaler Gebrauch.

Sie haben Post!
:wink:

Hallo @tutus,

schaue doch bitte mal dort nach → Email-Anbietervergleich

Der Vergleich ist zwar vor 5 Monaten veröffentlicht worden, aber die inhaltlichen, technischen Aspekte sollten natürlich immer noch massgeblich sein und somit passen…
Deine gewünschten Features sind dort auch mehrfach vertreten! Wenn nichts passendes für dich dabei sein sollte, müsste man nochmal recherchieren.

greetZ
:wink:

Also ich persönlich habe in den letzten Jahren folgende Anbieter favorisiert für mich! Diese reichen für mich, was den Datenschutz etc. angeht völlig aus!

– inbox.lv
– mail.ru
– openmailbox.org
– vfemail.net
– safe-email.net

Die obersten beiden Anbieter im Free-Mode zumeist für Wegwerfadressen, die untersten drei Provider haben mir auch immer für langfristige Kommunikation ausgereicht und gute Dienste geliefert!

:wink:

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@Ghandy
Was hast du gegen posteo? Die veröffentlichen immer einen Transparenzbericht und haben dank zero knowledge keinerlei Zugriff auf deine Mails können sie entsprechend also auch nicht an die Behörden weitergeben.

@Lupin0

Da der Cheffe im Urlaub ist, versuche ich mal, eine vernünftige Antwort zu geben :wink:
Ihm ging es damals ja nicht um Posteo selber…Ich weiß, dass sich dieses kleine Unternehmen echt den Hintern aufreisst, um seinen eigentlichen Grundsätzen treu zu bleiben !! Bei dem deutschen Anbieter Tutanota ist es übrigens ähnlich.
Allerdings kann man als Anbieter vieles technisch realisieren, auch wenn die Server alle in Deutschland stehen…dies schützt dann aber auch nicht vor gesetzlichen Bestimmungen und / oder der Justiz ! Erst recht nicht vor geheimdienstlichen Tätigkeiten - die eventuell zwischen verschiedenen Regierungen vertragsmässig geregelt sind !!

  • Posteo: In bestimmten gesetzlich geregelten Fällen, insbesondere bei Vorlage eines richterlichen Beschlusses im Falle einer Straftat, sind wir ggf. zur Herausgabe eines Postfachs verpflichtet!
  • Tutanota: Wir speichern ausschließlich IP-Adressen von individuellen Accounts, wenn wir aufgrund von schwerwiegenden Straftaten wie Mord, Kinderpornographie, Raub, Bombendrohung oder Erpressung einen validen Gerichtsbeschluss eines deutschen Richters erhalten haben.

Dies wären also die Gründe, warum beide Anbieter (auf Grund der deutsch. Server / Firmensitz) im Ernstfall doch Daten rausgeben müssten !

Speziell zu Posteo muß man dazu wissen, dass es länderübergreifende Abkommen mit den 14-Eyes Staaten gibt, die auch ausserhalb einer Straftat im rechtlichen Sinne, die deutsche Justiz zwingen könnten, die gewünschten Postfächer rauszugeben ! Ausserhalb der 14-Eyes Abkommen gilt z.B. für die USA (NSA) noch gesondertes Recht:

Die NSA hat freie Hand für die Tätigkeit in Deutschland
Von Peter Schwarz
11. Juli 2013
Ein in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung veröffentlichtes Interview mit dem Historiker Josef Foschepoth macht deutlich, dass die US-Geheimdienste in Deutschland mit Wissen und Segen der Bundesregierung freie Hand haben, um zu tun, was ihnen gefällt.

Foschepoth ist Professor für Geschichte an der Universität Freiburg und Experte für die Rolle des alliierten Nachrichtendienstes im Nachkriegsdeutschland. Im Jahr 2012 veröffentlichte er ein Buch zum Thema: „Germany Surveilled“.

Die empörte Reaktion der deutschen Regierung auf die von Edward Snowden entlarvten Spionageaktivitäten amerikanischer und britischer Geheimdienste hält der Historiker für reine Heuchelei. Für einen westlichen Geheimdienst, wie die National Security Agency (NSA), gibt es in Deutschland im Prinzip keine Grenzen.

„Die NSA kann in Deutschland alles machen“, erklärt Foschepoth. „Nicht nur wegen der Rechtslage, sondern vor allem wegen der intensiven Zusammenarbeit zwischen den Diensten, die immer gewünscht und immer politisch akzeptabel war“, erklärt Foschepoth.

Die rechtliche Grundlage für die Tätigkeit westlicher Nachrichtendienste in Deutschland reicht laut Foschepoth bis 1963 zurück. Damals verpflichteten sich Deutschland und die alliierten Nationen in einem Zusatzabkommen zum NATO-Streitkräfteabkommen zu einer engen Zusammenarbeit bei der Sammlung, dem Austausch und dem Schutz nachrichtendienstlicher Erkenntnisse. Das Abkommen kam durch geheime Verhandlungen zustande und war streng vertraulich.

1968 gaben die Westalliierten die Verantwortung für die Überwachung offiziell an Deutschland zurück, behielten aber durch ein internationales, rechtsverbindliches geheimes Zusatzabkommen das Recht, weiterhin eigene Überwachungsmaßnahmen zum Schutz ihrer Streitkräfte durchzuführen. Gleichzeitig wurde Artikel 10 des deutschen Grundgesetzes so stark eingeschränkt, dass „ein Grundrecht auf die Unverletzlichkeit des Post- und Fernmeldegeheimnisses nicht mehr besteht“.

„Das war der größte Bluff von 1968“, sagte Foschepoth. "Der Truppenstatusvertrag, die Managementverträge und die Geheimabkommen haben die Wiedervereinigung überlebt und sind bis heute in Kraft.

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und Willy Brandt (SPD) akzeptierten die Sonderrechte der westlichen Geheimdienste, weil sie die deutsche Souveränität anstrebten. Ebenso bei Helmut Kohl (CDU), der die deutsche Wiedervereinigung nicht gefährden wollte. Sowohl die Regierungen Schröder-Fischer (SPD-Grün) als auch Merkel (CDU) haben die bestehenden Regelungen nicht angetastet. „Sie sitzen alle im selben Boot, weil sie von den Informationen der USA profitieren.“

Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung verfügt die NSA derzeit über mindestens drei Einrichtungen in Deutschland - in Darmstadt, Wiesbaden und Stuttgart. Was die NSA dort tut, ist streng geheim. Aber es ist anzunehmen, „dass die in Deutschland arbeitenden NSA-Leute in Spionageprogramme wie das Prism involviert sind“.

„US-Geheimdienstler gehen in Berlin, Köln und Pullach ein und aus, wo die deutschen in- und ausländischen Geheimdienste ihren Sitz haben“, schreibt die Süddeutsche. Die Zeitung vermutet, dass auch das Gegenteil der Fall ist, was darauf hindeutet, dass es einen regen Austausch zwischen den Geheimdiensten des Landes gibt.

In der Regierung war es vor allem Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die lange Zeit als liberales Feigenblatt für die rechte Politik der FDP diente, die sich öffentlich über die NSA-Abhörmaßnahmen empört hat. Als Justizministerin muss sie jedoch von den öffentlichen und geheimen Absprachen gewusst haben, die es der NSA erlauben, unbehelligt in Deutschland zu spionieren.

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel zeigte sich in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung empört über den „Verrat an unseren Grundwerten“ und rief zum Kampf gegen den „Datenkapitalismus“ auf. Tatsächlich war es sein Parteikollege Otto Schily, der als Innenminister in der Regierung Schröder den Nachrichten- und Sicherheitsapparat massiv gestärkt und ein „Grundrecht auf Sicherheit“ proklamiert hat, das in der Verfassung nicht existiert.

Während Leutheusser-Schnarrenberger vorgibt, nichts zu wissen, und Gabriel radikale Phrasen spuckt, versuchen andere, die Empörung über die Spionage der NSA in nationalistische Bahnen zu lenken. Am offensten ist in dieser Hinsicht die regelmäßige Kolumne von Jakob Augstein in Spiegel Online, die zynisch „Im Zweifelsfall links abbiegen“ heißt.

„Wollen sich die Deutschen dem Joch dieser Macht mit stillem Vergnügen unterwerfen wie Heinrich Manns ‚Strohmann‘? Oder wollen sie dieser Macht eine Gegenkraft entgegensetzen?“ fragt Augstein und verweist auf einen Aufsatz im Spiegel mit dem Titel „Warum dieses Land endlich seine Rolle als eine der mächtigsten Nationen der Welt akzeptieren muss“.

Die Antwort auf die übertriebene Geheimdienst-Schnüffelei lautet: Stärkung der Macht des deutschen Staates! Angesichts der Traditionen des autoritären Preußischen Staates, der Nazidiktatur und der anschließenden Integration seiner Mitarbeiter in die westdeutsche Justiz und Intelligenz, ist die Antwort auf die übertriebene Schnüffelei: Stärkung der Macht des deutschen Staates!

Tatsächlich sind die Abhörgeräte der NSA und die deutschen Geheimdienste, die sehr eng zusammen arbeiten, auf ihre eigenen Leute gerichtet.

Wenn man sich das alles mal auf der Zunge zergehen lässt, kann man sich durchaus vorstellen, welche Beweggründe zum Verzicht auf Posteo (auch Tutanota) geführt haben!
:wink:

Nachdem nun fast sieben Monate weiterhin ins Land gegangen sind, muss ich feststellen…es hat sich anscheinend NÜXXX getan !?!
Der Mail-Service läuft noch lange nicht. Die Site dazu sieht genauso aus, wie halt vor sieben Monaten ! Allerdings ist das Swiscows - Mailprojekt eher nun ein Mailprojekt der Firma Hulbee AG, quasi im Auftrag für Swisscows…bzw. ist Swisscows nun nur noch eine Marke der Hulbee AG ?!

siehe > https://hulbee.com/de/uber/produkte/mail-swisscows

Aber egal, auf welche der beiden Firmenseiten man nachschaut, man sieht absolut nichts über den Stand der Dinge zum Mailing-Dienst, oder auch nur, wieviel Geld bis dato an Spenden zusammengekommen ist dafür !!
Nach wie vor steht nun auf hulbee.com der gleiche Text, wie bei swisscows.com - was das ganze nicht besser macht :wink:

Dies ist unsere Vorgehensweise:

  • Bevor wir mit dem Start des Projekts beginnen, benötigen wir ein Startkapital von 500‘000 CHF. Ist diese Summe erreicht, beginnen wir mit der Entwicklung und dem Aufbau der IT-Infrastruktur.
  • Der Gesamtaufwand wird auf 1,5 Mio. CHF geschätzt.
  • Die gesammelten Spenden werden zu 100% hier online veröffentlicht, damit Sie die Übersicht haben.

…Ein Schelm, der dabei böses denkt !!! :rofl: :rofl:

Hast recht Azocke puur, mir tuen die ganzen Spender leid.

Hmm OK dann erstmal vielen Dank für deine Antwort. Heißt eigentlich kann man im Westen keinem einzigen Anbieter von Cloud Diensten also Mail, Files, VPNs etc Vertrauen, da jeder in irgendeiner Weise die Daten der Justiz bereitstellen muss, obwohl er durch Verschlüsselung keinen Zugriff drauf hat? Das bedeutet dann aber auch dass Verschlüsselung eigentlich für die Katz ist und von keinem Unternehmen eingesetzt werden kann/darf um Daten zu schützen. Das kann doch auch nicht sein…

Egall wie sicher die Verschlüsselung ist es hängt immer ab wo die Server stehen. Das Land gibt die Gesetze an.

Habe mich von Protonmail aus diesen Gründen komplett entfernt

Kommentar von ProtonMail fälschte heimlich seinen Transparenzbericht | volksbetrug.net:
[…] Berichteten wir Ende Mai diesen Jahres noch davon, dass ProtonMail Echtzeitüberwachungen im Auftrag des Züricher Staatsanwalt Stephan Walder, Leiter des Kompetenzzentrum Cybercrime im Kanton Zürich, durchführte und das sogar ohne Vorlegen eines Bundesgerichtsentscheids. So steht der E-Mail-Dienst nun erneut in der Kritik: Rechtsanwalt Martin Steiger zeigt aktuell auf seinem Blog auf, dass ProtonMail „heimliche, erhebliche Anpassungen am Transparenzbericht“ vornahm. […]