Online-Werbung: Studie bezeichnet Advertising als „größtes Datenleck der Welt“

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Marketing. In meinen Augen die größte Verwirrung beim Verkauf von Waren und Dienstleistungen.

An machen Türen der Marketingabteilungen hängt das bekannte „Marketing is god“. Und da wären wir auch schon beim ureigensten Problem, denn Glaube ist per se dogmatisch. Mich hat seit je her fasziniert, dass überall das Lied von „besser individuelles Targeting statt Gießkannenprinzip“ wie ein Mantra rezitiert wird. Eben ohne es zu hinterfragen. Kürzlich hörte ich das Argument, Targeting sei eine natürliche Folge der Tatsache, dass Internetnutzer nicht für Inhalte bezahlen wollen. Ist das wirklich so? Der Kunde ist nicht intrinsisch überzeugt, also ballern wir ihn so lange mit Werbung zu, bis er endlich „konvertiert“? Schon wieder ein Wort, das Marketing und Religion gemeinsam haben.

Wie dem auch sei. Mir leuchtet diese Form der Werbung nicht ein. Und ich bin bis heute fasziniert, dass Firmen wie Facebook und Google damit dennoch Milliarden machen. Das spricht in meinen Augen nicht gerade für eine besondere Intelligenz. FLoC macht es da auch nicht besser. Nenne es Milieus, Kohorte oder Zielgruppe. Letztlich versucht man immer, den Nutzer in eine Schublade zu stecken. Wichtiger wäre es meiner Meinung nach aber, darüber nachzudenken, ob dieses Schubladendenken das gewünschte Ziel wirklich effektiv befördert.

Irgendwas mit 60%, auf das die Konversationsrate mit herkömmlicher, nicht personalisierter Werbung absackt. Jetzt hast du mit denen dasselbe Verständnisproblem wie ich mit dir. Ich konnte das mit Irrelevanz lösen. Ich kenne das soziale Leben vor 1997, und ich kenne das Always online Internet seit 2003. Aber ich kenne nicht die gleichzeitige Kombination von beiden und die Probleme, die dabei auftreten. Das ist die Erklärung, weshalb ich dich nicht verstehen kann … und ich dich auch nicht verstehen muss. Vielleicht hilft diese Irrelevanzlösung auch dir weiter. Es ist eben so, personalisierte Werbung ist effektiver, die Experten werden das schon wissen und messen können, und mir ist das egal, ich muss das nicht verstehen, warum das im Detail so ist.

EDIT: Vielleicht sind die 60% nur eine Korrelation und keine Konvertierung aka Kausalität? Die können den so gut vorhersagen, dass sie ihm die passende Werbung schon im vorraus einspielen können. Wenn er dann kauft, dann war es ganz klar wegen unserer Werbung und nicht etwa weil er sich das ohnehin gekauft hätte :wink:. Aber weil das andere Werbespots sind, lohnt sich das für Anzeigekunden dennoch. Dann sind halt nicht ihre Gewinne höher sondern nur ihre Verluste geringer.

Ich finde es generell wichtig, Menschen gegen Werbung zu konditionieren. Das sollte man vielleicht (sofern das nicht schon gemacht wird?) als festen Bestandteil auf den Grundschullehrplan setzen. Werbung ist böse, Werbung gehört verachtet. Wenn ihr etwas wollt, kauft euch nicht das Produkt von dem Plakat, weil das ist schlechter als andere. Ich kenne einige, die das schon so machen, aber es sind die wenigsten. Werbung wird man nicht los, also muss man die Gesellschaft dagegen aufbringen.

Beispielsweise, sorry für euch, habe ich eine massive Abneigung gegen hide.me, weil ihr die Angebote immer ganz nach vorne pusht und das für mich eine absolute Red Flag ist, diesen Dienst als allerletztes in Erwägung zu ziehen. Diese Einstellung muss einfach so verbreitet werden, dass Marken merken: Immer, wenn ich eine große Werbeoffensive starte, verschlechtert sich mein Image.

Wunschdenken… :frowning:

Werbung ist, meines Erachtens, nicht per se schlecht. Eher die Art und Weise, wie diese heutzutage ensteht und anschließend der Gesellschaft „untergeschoben“ wird!

Laut Wikipedia definiert sich Werbung zum Teil so:

Als Werbung wird die Verbreitung von Informationen in der Öffentlichkeit oder an ausgesuchte Zielgruppen durch meist gewinnorientierte Unternehmen verstanden, mit dem Zweck, Produkte und Dienstleistungen bekannt zu machen oder das Image von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen zu pflegen.
Sie dient sowohl der gezielten und bewussten als auch der indirekten und unbewussten Beeinflussung des Menschen zu meist kommerziellen Zwecken.

Auf den ersten Blick steht in der Definition nichts verwerfliches drin. Aber auf den zweiten Blick sieht man die Aussage kritischer, in Bezug auf die „indirekte und unbewußte Beeinflussung“!
Also das unterschieben (suggestiv) von Werbebotschaften im täglichen Leben der Menschen. Und genau an diesem Punkt fängt es an. dass Werbung schlecht wird. Nämlich dann, wenn der Konsument nicht mehr erkennen kann, dass es sich schlicht um Werbung handelt und nicht um einen tatsächlichen Ist-Zustand!
Das darauf immer mehr Menschen reinfallen, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass immer weniger Leute die Dinge hinterfragen, die ihnen vorgesetzt werden. Das kann an mangelnder Bildung liegen, muss aber zwangsläufig nicht der einzige Faktor sein…
BTW: Ich habe gerade das erste Mal TV-Werbung für Windows 11 gesehen und mir wurde schlecht dabei! :wink:

Also die Werbung die auf meinem Smart TV läuft, die ich leider nicht in der Youtube App wegbekomme bringt mich so derartig zum kotzen, dass ich davon sicher nichts kaufe, mich bekommt man eher mit % beim Def- Shop, Otto usw… ich kaufe halt wenn ich etwas aktiv suche, nicht wenn es mir dauernd angezeigt wird…

Du meinst sicher „Konversionsrate“ und eine Steigerung von 40% traut sich noch nicht einmal die Werbebranche völlig unerfahrenen Herstellern zu versprechen. Das ist schlichtweg unrealistisch.

Das ist in der Tat der Unterschied zwischen mir und Dir. Du fühltest Dich schon in unserer letzten Diskussion von nichts tangiert. Ich interessiere mich jedoch breit für gesellschaftliches Leben und nehme auch daran teil. Deshalb fühle ich mich oft nicht nur betroffen, ich bin es. Und wenn ich es nicht bin, finde ich solche Themen intellektuell interessant.

Dystopien haben schon vor langer Zeit gezeigt, wie es nicht geht: „Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke."

Dem kann ich eben nicht zustimmen.

Richtig, und genau hier fängt es für mich an, idiotisch zu werden. Weil eine ganze Branche davon abhängig ist, machen sich nur wenige Akteure Gedanken über einen anderen Ansatz. Und der könnte eben unter Umständen ohne Profiling, „Unterschieben von Werbung“, „Data Lakes“ und Co. von sich gehen. Was für eine Utopie! Aber der Mensch macht lieber loose-loose, indem eine riesen Anstrengung vollzogen wird, individualisierte Kundenansprache zu ermöglichen, viel Geld dafür ausgegeben und sich am Ende oft zwei Seiten ärgern. Der Auftraggeber, weil er sich von der Konversion mehr erhofft hat und der Kunde, weil er sich gestalked fühlt.

Oder, um nochmal die Irrungen der oben zitierten Dystopie zu verwenden: „Ozeanien stand immer schon im Krieg mit Ostasien, Eurasien war immer schon ein Verbündeter.“

Schade, wer Aussagen wie diese einfach so glaubt.

Ich verstehe Dein Argument, bin hier aber anderer Meinung. Anbieter wie NordVPN und vor allem ExpressVPN sind ein „Red Flag“ für mich, weil sie auf unseriöse Weise angeboten werden. Vermeintliche „Review-Seiten“ geben vor, unabhängig zu testen, behaupten dann oft Dinge, die 1:1 aus dem Werbeversprechen der Anbieter stammen und setzen immer und immer wieder die selben Kandidaten auf ein Siegertreppchen. Interessanterweise die Anbieter, die gute Provisionen bezahlen. Für ein Angebot wie das hier von hide.me bin ich aber eher dankbar, denn es kommt aus einer für mich vertrauenswürdigen Quelle.

Dem kann ich nur absolut zustimmen. Ich mag manche Werbung sogar und würde lügen, wenn ich mich davon nicht beeinflusst fühlen würde. Allerdings kenne ich auch die Methoden des Dialogmarketings. Die Abhängigkeit des Systems von Datensätzen und Anreicherungsmerkmalen. Und die statistischen Methoden, die darauf aufsetzen. Und darum geht es ja auch in der Studie und mir in meiner Abneigung gegen heutige Methoden. Herr Kaiser von der Hamburg Mannheimer, am frühen Abend im ZDF brauchte keine Daten von mir, um über den Bildschirm zu flimmern. Die großen Player Player scheinen aber genau davon zu leben und so fühlt man sich als User mittlerweile, als seien die eigenen Daten viele kleine Hunde, die ständig in unterschiedliche Richtungen rennen. Und als Herrchen bekommt man sie kaum mehr unter Kontrolle.

Ich glaube nicht, dass hier Hide.me derartig gepusht wird. Nur weil der Betreibende hier einen Referral-Deal mit dem VPN-Provider unterhält, und somit günstigere Konditionen für Interessierte bereitstellt…? Wenn du dir mal die Mühe machst und sämtliche Threats über VPNs durchliest, solltest du schon merken, dass hier gar kein Provider wirklich gepusht wird, sondern das eigentlich alle sehr kritisch betrachtet und hinterfragt werden!

Das man Werbung immer kritisch sehen sollte, wurde ja schon zu meiner Schulzeit zum Thema gemacht und diese ist schon ein paar Tage her! :joy:

Bei solchen Aussagen wird mir immer ganz schwindelig…vor allem, weil du ja überhaupt keine Argumente mit angibst, sondern nur aussagst: Weil ich per se Werbung für böse halte, ist das auch so!
Was für eine einseitige Betrachtungsweise ist denn das, bitte schön?

Werbung hämmert aber dem Volk ein, dass es konsumieren soll. Wenn das Volk nicht mehr konsumiert, nimmt der Staat keine Steuern mehr ein. Dann kann er seine Polizisten und Soldaten nicht mehr bezahlen. Und wenn keine Soldaten da sind, dann fallen Horden von Türken und Mongolen aus dem Osten ein, die dann morden, vergewaltigen, brandschatzen und plündern. Hab ich im Geschichtsunterricht vor 40 Jahren gehört. Oder so ähnlich.

EDIT: Dieses staatliche Kryptogeld, von dem der Snowden warnt, dass es verfällt. Damit könnte man die Leute doch auch zum Konsum zwingen. Dann bräuchte man keine Werbung mehr.

Lass es mich mit Paracelsus sagen: " Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei."

Letztlich müssen wir alle etwas konsumieren, aber wir müssen nicht alles konsumieren. Letzteres zu verstehen, ist ein Teil des Erwachsenwerdens. Dass viele das nicht geschafft haben, zeigte SNL schon vor vielen Jahren mit diesem politisch heute nicht mehr ganz korrektem, jedoch zutreffenden Sketch:

width=„640“ height=„320“ https://www.youtube.com/embed/AJJ353epH3o

Das sehe ich tatsächlich genauso wie du, aber was ich damit sagen wollte: Obwohl das objektiv richtig ist, werde ich durch die Werbung oder das an Werbung erinnernde Verhalten von dem Produkt abgeschreckt und entwickle eine subjektive Abneigung dagegen.

Ich hielt diese Aussage für so selbsterklärend und offensichtlich, dass keine weiteren Argumente nötig waren (so wie „Mord sollte bestraft werden“ etwa). Aber gut:
Werbung dient primär dem Schaden des Kunden auf mehreren Ebenen. Zuerst wird in jemanden ein Verlangen geweckt, das vorher nicht da war. Der, hypothetisch, wunschlos glückliche Mensch wird damit zum verlangenden, unglücklichen Mensch gemacht. Alleine schon das ist verachtenswert. Zudem kann das, hier allerdings zugegeben nicht immer, durchaus auch psychologische Auswirkungen auf das Selbstbild haben, sowas wie perfekte Körper von Models mit teuren Statussymbolen, die dem Betrachter das Selbstwertgefühl verringern.
Zweitens bekommt man keine faire Aussage über vorhandene Produkte, sondern einseitige und zumeist auf emotionaler statt inhaltlicher Ebene gedrängte Anforderungen, ein spezielles Produkt zu kaufen. Es ist zumeist davon auszugehen, dass dieses Produkt teurer als gleich gute andere Produkte sind, denn je mehr Geld in Werbung und Marketing gesteckt wird, desto mehr Kosten werden auf den Verbraucher abgewälzt.
Drittens ist Werbung stets - das ist verständlich, aber dennoch verachtenswert - an der juristischen Grenze zu Betrug zu sehen, da das vorgestellte Produkt natürlich für gewöhnlich auf die bestmögliche bzw. eine emotional stark übertriebene Art angepriesen wird, die im Ende nie erreicht werden kann. Dieser Punkt ist logisch, wer würde es anders machen, aber dennoch stärkt er meine Aussage.

Alles in Allem hat Werbung also den Zweck, ein maximal identisches, zumeist aber schlechteres Produkt als vergleichbare, das ein Kunde nicht möchte, zu einem höheren Preis als dessen Wert, dem Kunden aufzudrängen. Darin kann ich nur schlechtes sehen.

Interessante Diskussion.

Das ist mit zu pauschal.

Werbung nannte man früher Reklame, was als französisches Wort für „ausrufen“ steht. Im Grunde geht es also darum, z.B. durch das Dorf zu laufen und laut „neue Kartoffeln“ zu rufen. Das ist kein Wecken eines nicht vorhandenen Verlangens, sondern eine Information, dass man die Kartoffeln jetzt kaufen kann. Wenn man vorher im Nachbardorf war und schon Kartoffeln gekauft hat, kann man diese Information lediglich anders einsetzen.

Hier sollten Erziehung und Sozialisation helfen. Denn entweder ich begreife das Model als eine Person, die a) beruflich einen tollen Körper haben muss und sich diesem Ziel den ganzen Tag widmen kann. Und b) das Bild mit Photoshop bearbeitet wurde, bis die Schwarte kracht. Oder ich bin unreflektiert und fühle mich schlecht.

Aber deshalb ist Werbung doch nicht schlecht. „Keine faire Aussage“ bedeutet doch lediglich, dass der Verkäufer seine Kartoffeln als die besten aller im Angebot befindlichen bewirbt. Dass der Verkäufer hier befangen ist, versteht im Dialog jedes Kleinkind. In der Werbung soll es hingegen verwerflich und undurchsichtig sein?

Es ist doch immer die Frage, ob es das Dir als potenzieller Käufer wert ist. Wenn Werbung ein Produkt irrsinnig teuer macht, kann ich mich doch easy peasy gegen einen Kauf entscheiden. Oder wirst Du neurdings gezwungen, die Entscheidungen einer geschäftsfähigen Person zu treffen?

Deshalb gibt es umfangreiche Gesetze und Initiativen, die das zu verhindern versuchen. Denke an die Früchte im Joghurt oder das Schützen von Herkunftsbezeichnungen. Dass es Idioten gibt, die einem das Blaue vom Himmel versprechen, gibt es überall. Das alleine und pauschal auf die Werbung zu begrenzen, halte ich für unfair.

Wenn man sich informiert und als Person einigermaßen stabil veranlagt ist, sollte man mit Werbung somit prima leben können. Deshalb verachte ich Werbung auch nicht per se, sondern nur manche Methoden.

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Ich kann dich beruhigen, denn ich habe das schon verstanden, was du ausdrücken möchtest. In meiner Schulzeit wurde dieses Thema auch sehr kritisch behandelt und hatte eine vorbereitende Wirkung! Da wir beide aber nicht alleine hier rumturnen, war ein wenig Aufklärung schon von Nöten.
Andererseits finde ich deinen Vergleich, zur Selbstverständlichkeit des Verstehens, mit Mord sollte bestraft werden, schon etwas grenzwertig…aber gut, jeder sollte es so ausdrücken, wie er kann!
Werbung soll in Menschen ein Verlangen wecken, da kann ich dir gerne recht bei geben. Allerdings wär sagt dir denn, dass dieses Verlangen nicht schon vorher da war - du selber betitelst das beworbene Produkt als eins von mehreren, aber als das Schlechtere von allen. Gut, woher wissen wir dann, dass das Verlangen nach dem besseren Produkt nicht vorab schon bestand?? Oder anders gefragt…wer sagt uns denn, dass die betroffene Person wunschlos glücklich war, bevor eine Werbung ihr Leben kreuzte?? Menschen, die vermeintlich wunschlos glücklich sind, haben aber normalerweise die psychische Stärke, so etwas wie banaler Werbung zu wiederstehen. Sollten solche Menschen dennoch von Werbung so stark beeinflusst werden, dass darunter ihr aufgebautes Selbstbild leidet, haben die wohl eher starke negative Schwankungen in ihrem Selbstwertgefühl an sich. Diese Personen können dann natürlich von Werbung noch weiter negativ beeinflusst werden. Die fallen aber zumeist auch auf einen offenen Betrug rein, bei dem andere nur müde lächeln würden!
In deinem zweiten Punkt ist Werbung nur einseitig und soll die Menschen nur auf rein emotionaler Ebene tangieren. Das mag bei Werbung in Deutschland noch so sein. Aber in den meisten Ländern, gibt es speziell bei Produktwerbung, immer nur die vergleichende Werbung. Also mehrere Produkte der selben Produktfamilie werden miteinander verglichen, natürlich unter realen Bedingungen. Dort wird im Normalfall, der Werbende sein Produkt auch für das bessere halten, da sonst der Vergleich schon direkt ad absurdum geführt wäre. Das letztlich wahre Ergebnis des Produktvergleichs, entsteht wohl durch die Verkaufszahlen an die Konsumenten!
Bei deinem dritten Argument musste ich schon schmunzeln! Klar gibt es Werbungen, die nicht nur an der Grenze zum Betrug liegen, sondern direkter Betrug am Konsumenten sind - gar keine Frage! Allerdings sind diese Arten von Werbung direkt auf ein betrügerisches Produkt ausgelegt und nicht unbedingt für das Waschmittel XYZ. Da gehts von vorne rein niemals um irgend ein Produkt, sondern ausschliesslich um eine betrügerische Absicht…das gibt es aber in allen Branchen und auch in allen Lebenssituationen, selbst ohne Werbung jeglicher Art. Ich denke nicht, dass Werbung uns per se übers Ohr hauen will, denn man beißt nicht in die Hand, die einen stetig füttert !! :wink:

Meine Lieblingswerbung dieser Art ist eine Autowerbung. Ich weiß die Marken nicht mehr, also nehmen wir BMW und Mercedes. Ein BMW kurvt durch die Berge, dann kommt eine steile Kurve, der BMW kommt von der Straße und überschlägt sich mehrfach. Das Auto ist einfach nur noch ein Schrotthaufen. Dann kommt ein Mercedes. gleiche Situation, selbe Straße. Dann kommt die Kurve und wider Erwarten kommt auch der Mercedes von der Straße ab, fällt den Berg herunter und überschlägt sich zig Mal. Auch der Mercedes ist Schrott, aber dann geht die Türe auf und der Fahrer tritt ohne sichtbaren Schaden aus dem Wrack.

Realistisch? Sicher nicht. Nachahmung empfohlen? Wohl kaum. Hier versucht der Hersteller schlichtweg, die Unfallsicherheit seiner Marke zu kommunizieren. Ob ich ihm das nun glaube oder nicht, das ist doch meine Sache. Und ich werde mir mit Sicherheit auch kein Auto kaufen, wenn ich keinen Bedarf habe.

Meines Erachtens stimmt dieses Argument nicht. Hans-Ulrich Grimm war als Journalist Vorreiter im Aufdecken von Lügen der großen Marken. Am beeindruckendsten fand ich seine Schilderung, wie er den Flächenbedarf berechnet hat, wenn in allen Produkten Erdbeeren enthalten wären, von denen die Hersteller dies behaupten. Kurz: es ist schlichtweg unmöglich, so viele Erdbeeren zu produzieren. Also woher kommen die Fruchtstücke und der Erdbeergeschmack im Joghurt? Nur soviel dazu: oft nicht von Erdbeeren. Ist ein Joghurt bei Rewe deshalb ein „betrügerisches Produkt“?

So siehts aus! Und derjenige, der meint den Stunt nachahmen zu müssen, kann es gerne tun…C’est la vie, Sellerie!!

Nein, auf keinen Fall…eher genauso zu werten, wie das Wasdchmittel, dass weißer als weiß wäscht…häääh? :thinking: :upside_down_face: :joy:

Oder wie Mars, nun mit 30% mehr Geschmack. :sweat_smile:

Ich zitiere mal nicht jeden Satz, sondern schreibe fließend:

Werbung war mal Reklame, das stimmt. Aber bezogen auf das Thema hier, zielgerichtete Onlinewerbung, ist wohl doch in gefühlt 99,9% keine relevante Verkündung, sondern Luxuszeug gemeint. Und während viele Leute…

…okay, Zwischenbemerkung. Ich werfe ständig mit „viele“, „einige“, „die meisten“ etc um mich, das ist natürlich alles subjektiv und nicht wissenschaftlich haltbar. Ist mir klar, aber ich erzähle halt aus meiner Erfahrung und habe keine Statistik dazu. Nicht ideal, aber nun ja.

Während also viele Leute wissen, dass Werbung lügt und kein realistisches Weltbild zeigt. Aber wie üblich, wenngleich man vielleicht nicht jede einzelne Mini-Minderheit beachten muss, sollte man doch Rücksicht auf die Gruppe nehmen, denen diese Selbstreflexion fehlt. Das sind sicherlich mehr als nur ein paar Einzelfälle, wie man ja bei den Facebook-Leaks schön sehen konnte… :frowning:

Der Bauern-Vergleich mit der Behauptung, das beste zu haben: Genau andersrum: Ja, es ist verwerflich, und zwar nicht plötzlich bei Werbung, sondern generell. Und nein, du wirst nicht gezwungen, aber du wirst bewusst und möglichst unterschwellig manipuliert. Zwang wäre ja noch schöner, aber nur weil es kein „muss“ ist, sondern „nur“ hinterhältige Manipulation, ist es ja deshalb nicht plötzlich in Ordnung.

Generell, „in Ordnung“ - natürlich ist das alles legal, machbar, kein Verbrechen, blabla. Aber das heißt ja nicht, dass es deshalb etwas Gutes ist! Ich sage nicht, dass man Werbung verbieten muss, wohl aber, dass es sich um dreckige Methoden handelt, denen man extrem kritisch gegenüber stehen sollte.

Die juristische Grenze hab ich ja auch schon erwähnt, es gibt extra diese Gesetze. Aber erstens sieht man schön, dass solche Gesetze überhaupt erst notwendig sind, und zweitens ist es der komplette Beruf vieler Menschen im Marketing, sich so krass auf dieser Linie zu bewegen, dass man schon mit mehr als nur einem Fuß in der Grauzone steht. Auch das ist vollkommen legal, aber erneut fragwürdig und sicherlich unmoralisch.
Und wie VIP schon bemerkt hat: Diese Grenzen werden auch immer mal wieder gebrochen. Aber gut, das ist tatsächlich mal dann von meiner Seite aus weniger ein Argument, weil ja hier tatsächlich Gesetze gebrochen werden.

Klaro. Aber daraus ergibt sich für mich nicht, dass Werbung per se schlecht ist. Das wäre ja, als würde behaupte man, alle Menschen seien schlecht, weil es Gesetze gegen Mord, Habgier und Co. gibt. Dabei ist es hier wie da, es gibt solche Fälle, ja. Aber deshalb ist die Sache an sich nicht zu verdammen.

Und was den Schutz der Minderheit angeht, so will die vielleicht gar nicht geschützt werden. Schließlich steht es jedem frei, seine Kinder zu erziehen oder nicht. Wenn die sich dann im Erwachsenenalter immer noch wie Kinder benehmen, weil sie sich durch ihre Karre, Goldanhänger oder eine Rolex definieren, dann ist es halt so. Das ist ebenso Freiheit.

@Tandeki
Ich fand die Argumentation an sich ja gar nicht verkehrt, mir war das aber etwas zu sehr über einen Kamm geschert, quasi für die Werbung allgemein - dazu gehört für mich als ab und an Zeitungsleser auch die Prospektwerbung und auch die TV-Werbung, die leider all zu oft durch Filme unterbrochen wird, dazu…
Wenn man sich das alles mal nur auf „zielgerichteter Onlinewerbung“ überträgt, wirds für mich auch plausibler! Aber daran sieht man gut, dass trotz gleicher oder ähnlicher Hintergedanken, schnell aneinander vorbei geredet werden kann - in einem eventuell nicht so weit entwickelten Land (z.B. USA) wäre jetzt event. schon wieder ein Krieg entstanden wegen schlechter Kommunikation…
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Jo mei. Solange man miteinander reden kann, ist doch alles okay. :smiley:

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