LUL.to: Anklage gegen drei Betreiber erhoben

Kommentare zu folgendem Beitrag: LUL.to: Anklage gegen drei Betreiber von Lesen & Lauschen erhoben

Das ist ja „unfassbar“ das die „Niederländer“ das HANSA-Board einen Monat weitergeführt
haben um Großkunden „hochgehen“ zu lassen. Sie bekamen sogar eine Einweisung
von den Betreibern. (Das führt sicherlich zu Strafmilderung, würde ich mal behaupten).

LUL Kunden haben nichts zu befürchten. Erstens arbeitet die „Zeit“ für die „USER“.
IP-Adressen dürfen nur eine begrenzte Zeit beim Provider gespeichert, obwohl ich mir
ziemlich sicher sind, das deren Aufbewahrungsfristen wesentlich länger sind, als man
uns erzählt…:wink:

Und ganz erhrlich, der Hauptgrund der dagegenspricht !
Es wäre immense Arbeit bei Providern nachzuforschen, welche IP welchem Download zugeordnet werden kann. Lediglich Leute mit Real-Daten (ja auch die gibt es), könnten Probleme bekommen… / Das tut sich keine Behörde an, wenn nicht 100% Sicherheit bei der Download / IP - Ermittlung möglich ist.

Für eine Strafminderung hätte ich denen auch erklärt wie man den Support betreibt ^^

Trigger: Falsch. Die Kunden kannst Du problemlos über die Amazon-Gutscheine identifizieren. Anonyme Gutscheine waren schon viele Monate lang nicht mehr einlösbar bei LUL.to. Entweder Du hattest einen Fake-Account bei Amazon, oder sie könnten Dich packen. Lies mal die älteren Artikel zu dem Thema, bitte.

„Problemlos“ ist relativ!
Zunächst einmal sollte man sich über die Größenordnung klar sein. Lt. Pressemitteilung hatte das Portal ca. 50.000 Nutzer, die 6 Millionen Titel erworben haben.

https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/generalstaatsanwaltschaft/bamberg/presse/2019/12.php?kontrast=set

Rein rechnerisch entfallen also auf jeden Nutzer ca. 120 Bücher, Hörbücher oder Zeitschriften.
Geht man davon aus, daß jeder Nutzer 2 Gutscheine eingereicht hat, so haben wir ein Volumen von 100.000 Gutscheinen, das zu überprüfen wäre.

Die Gutscheine von amazon wurden/werden von der Mutter in Luxemburg ausgestellt und eingelöst. Entsprechende Auskunftsersuchen müßte daher nach Luxemburg gestellt werden. Das ist zwar möglich, aber auch nicht sooo einfach - insbesondere bei der Anzahl.
Zu berücksichtigen wären die Kosten, denn natürlich kann amazon die Kosten für die Ermittlung der Käufer in Rechnung stellen. Bei 10 € je Gutschein sind wir schon bei 1 Mio €, die ggfs. gezahlt werden müßten. Das alles bei nicht garantiertem Erfolg, denn was beweist ein Gutschein?

A hat den Gutschein gekauft und der wurde auf einem Nutzerkonto 1 gutgeschrieben. Handelt es sich um das Konto von A und hat A dort Bücher bezogen - wenn ja, welche? Oder hat A den Gutschein verschenkt?

Kann man anhand der Gutscheine erkennen, welche anonym gekauft wurden? Ich weiß es nicht - wenn nicht, dürfte ein Auskunftsersuchen jede Menge „Nieten“ bringen.

Im Grunde geht es nur über die IP-Adresse - aber auch hier steht die Zahl von 6 Millionen Verkäufen im Raum. Ein Auskunftsersuchen zur Ermittlung der Adresse ist ebenfalls mit Kosten verbunden - für die die Staatsanwaltschaft zunächst in Vorlage gehen muß. Was ist, wenn es sich um VPN-Verbindungen handelt und/oder ausl. Anschlüsse?

Man kann nur abwarten, ob man gegen die Kunden vorgeht.

Allerdings ist es normalerweise eher unwahrscheinlich, dass gegen private, gelegentliche User ohne Vorstrafen wegen Urheberrechtsverletzungen ermittelt würde. Und wenn, dann würden die Verfahren wohl meist wegen Geringfügigkeit (oder gegen Geldauflage) eingestellt werden.

https://www.wbs-law.de/urheberrecht/nach-razzia-bei-lul-to-was-kann-den-nutzern-nun-drohen-74436/

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@Rochylle
Sehr gut analysiert, die „Beweisführung“, wenn es denn einen Ansatz dafür geben
würde, wäre sehr sehr komplex und zeitintensiv, und mit Sicherheit nicht zu
„100 %“ wasserdicht…

Alles was in „Frage“ gestellt werden kann, gehen die nicht bei…

@Ghandy

Amazon Gutscheine bekommt man auch offline und auch diese hatte lul.to angenommen.

Da habe ich anderes gehört. Nun gut.

Die Auskunftsersuchen gingen sogar zum Mutterkonzern in die USA, wie ich gehört habe. Ich denke, wenn überhaupt sind die an Power-Nutzern und nicht an den 0815-Käufern interessiert.