Filmfirmen verklagen Hosting-Provider Datacamp / CDN77

Eine Gruppe unabhängiger Filmfirmen setzt ihr Bestreben fort, VPNs und ihre Hosting-Partner für Piraterie verantwortlich zu machen. Das neueste Ziel ist Datacamp, auch bekannt als CDN77 und DataPacket.

Die Filmfirmen, darunter die Macher von „London Has Fallen“, „Rambo V“ und „Dallas Buyers Club“, hören nicht auf. In den letzten Monaten haben sie auch VPN-Anbieter und Hosting-Unternehmen verfolgt
Diese Dienste Dritter seien direkt oder indirekt für Piraterie verantwortlich, argumentieren die Filmemacher, weil ihre Netzwerke und ihre Infrastruktur von Menschen genutzt werden, um Filme zu raubkopieren. Und obwohl viele Benachrichtigungen über Urheberrechtsverletzungen gesendet wurden, haben diese Dienste keine sinnvollen Maßnahmen ergriffen.

Vor einigen Tagen reichten die Filmfirmen eine neue Klage bei einem Bundesgericht in Virginia ein und beschuldigten die britische Firma Datacamp Limited der Urheberrechtsverletzung. Datacamp wird unter den Marken CDN77 und DataPacket betrieben und bietet seine Dienste Berichten zufolge mehreren VPN-Anbietern an.

Die Klage listet zehn namenlose VPN-Dienste und „John Doe“-Angeklagte auf, und die Filmfirmen hoffen, ihre Namen durch diese Klage herauszufinden.
„DOE 1-10 bewirbt ihren VPN-Dienst als Werkzeug, mit dem urheberrechtlich geschützte Inhalte raubkopiert werden können, ohne erwischt zu werden“, heißt es in der Beschwerde und fügt hinzu, dass die VPNs „mit berüchtigten Filmpiraterie-Websites zusammenarbeiten, um ihren VPN-Dienst als wesentliches Werkzeug zu bewerben für Filmpiraterie.

Datacamp wird unterdessen eine mittelbare Urheberrechtsverletzung vorgeworfen, da es die Konten dieser VPN-Dienste nach wiederholten Abmahnungen nicht gekündigt hat. Diese Anschuldigungen ähneln denen, die wir in Fällen gegen Leaseweb, Sharktech und andere Hosting-Unternehmen gesehen haben.

Datacamp hat noch nicht auf die Vorwürfe reagiert. Dem Unternehmen werden unter anderem mittelbare und stellvertretende Urheberrechtsverletzungen vorgeworfen, und es drohen Schäden in Höhe von über einer Million US-Dollar.
Ähnlich wie bei den anderen Klagen gegen VPN-Dienste und Hosting-Provider fordern auch die Filmfirmen weitreichende Maßnahmen in Form einer einstweiligen Verfügung.

Klageschrift gegen Datacamp Limited