Disney: Blockchain-basiertes Filmvertriebssystem soll Piraten stoppen

Kommentare zu folgendem Beitrag: Disney: Blockchain-basiertes Filmvertriebssystem soll Piraten stoppen

Ich behaupte einfach mal, dass es heutzutage soviel Medien an jeder Ecke gibt, dass wenn man den Film nicht so schnell umsonst bekommt, auch durchaus warten wird, anstatt ins nächste Kino zu rennen… ob diese Massnahmen die Umsätze positiv beeinflussen wage ich zu bezweifeln. Ich schau auch schon lange keine Screener mehr an…

Hab gedacht, dass die digitalen Kinos schon viele Jahre die Filme ausschließlich in Form von verschlüsselten Festplatten (DCP) erhalten, die ein DRM System (Anzahl der Wiedergaben, früheste Wiedergabe etc.) enthalten.

Somit ist das doch nur der bisherige Standart, mit neuer Technologie umgesetzt oder?

Jap…so ist es! Es gibt auch noch eine zweiten Übertragungsweg z.B. bei großen Kino-Ketten. Vom jeweiligen Kino-Server wird ein „echtes“ VPN zum Lieferanten-Server genutzt. Die verschlüsselte Datenübertragung enthält ebenfalls ein DRM-System im Datenpaket.
Ein Blockchain-System kann Piraterie gar nicht verhindern, da ein Abgreifen des Original-Films durch Piraten, nur innerhalb des Kino-Intranet möglich ist. Und zwar bei der internen Übertragung zwischen dem Kino-Server und dem Digitalprojektor zum Beispiel. Dies ist eigentlich nur mit Hilfe seitens des Kinos (Betreiber, Angestellte, Putzkolonne usw.) möglich. Wie die Blockchain dies verhindern will, erschliesst sich mir nicht wirklich? :wink: :joy:

Am Ende des Tages kommt das Bild dann wie so oft aus irgendeinem asiatischen Land, wo die es nicht so mit Sicherheitsmaßnahmen haben und wird mit deutschen/ englischen kino sound gedubt.

Das funktioniert aber nicht zum offiziellen Filmstart, sonst wäre der Markt damit ja überschwemmt. Heutzutage ist doch Rel-Standard immer noch, als erstes CAM, TS, SCREENER und manchmal sogar Workprint.
Wenn das in Asien so einfach funktionieren würde, bräuchte man sich den Augenkrebs doch gar nicht mehr antun!

ich meine auch schon das eine oder andere mal messerscharfe release zu Kinostarts mit asiatischen subs hardcodet gesehen zu haben, sehr gute screener aber alle male… ich bleib aber dabei, mehr umsatz werden die durch solche komplexen vorgänge nicht generieren und letzendlich, all about the money, right?

Von solchen Patenten erhoffen sich die Konzerne auch in Zukunft Gewinne durch die Vergabe von Lizenzen zu erwirtschaften. Glaub da geht es nicht nur darum die Technik selbst anzuwenden.

Schaut man z.B. auf Sony im Bereich der Videospiele, stellt man fest, dass die sich wie wild und recht breitgefasst, irgendwelche Software Funktionen patentieren lassen.

Heißt, wenn jetzt z.B. Denuvo mit einem neuen Kopierschutz auf Blockchain Basis, einen der Disney Patentansprüche verletzt, müssen sie erstmal Geld an Disney bezahlen. Sonst können Sie mit dem Schutz nicht raus auf den Markt und selbst Geld damit verdienen.

Vielleicht wirds nun klarer, wenn man die Patentantrags-Zeichnung dazu sieht?!

0

Das fragliche Patent mit dem Titel „Blockchain-Konfiguration für die sichere Bereitstellung von Inhalten“ konzentriert sich auf die Verteilung von Inhalten an Kinos. Dies ist ein anfälliger Prozess, bei dem Piraten mit den richtigen Verbindungen während oder nach der Lieferung Kopien erstellen können.

Es gibt bereits mehrere Sicherheitsmechanismen, um das Auftreten von Lecks zu verhindern. Theater müssen zum Beispiel strenge Regeln einhalten, und Filme sind alle mit Wasserzeichen versehen. Trotzdem glaubt Disney, dass dies nicht ausreicht, um Piraten aufzuhalten.

„Solche Sicherheitsmechanismen sind oft eher reaktiv als präventiv. Beispielsweise fügen Wasserzeichenkonfigurationen ein Wasserzeichen in den Inhalt ein, um die Piraterie zu verfolgen, nachdem die Piraterie bereits aufgetreten ist. Infolgedessen verhindern aktuelle Konfigurationen Piraterie nicht ausreichend “, erklärt das Unternehmen.

Rechte überprüfen:

Disney argumentiert, dass durch die Implementierung eines sicheren Blockchain-basierten Systems der Verteilungsprozess strenger gesteuert werden kann. Unter anderem wird es unmöglich, einen Film abzuspielen, bevor er am vorgesehenen Ort ankommt.

„Im Gegensatz zu früheren Konfigurationen überprüft die Blockchain-Konfiguration, ob der Inhalt am beabsichtigten Ziel empfangen wird, bevor die Wiedergabe des Inhalts an diesem Ziel ermöglicht wird“, heißt es in dem Patent.

Das System kann auch mit anderen Anti-Piraterie-Funktionen konfiguriert werden. Zum Beispiel kann es verfolgen, wie oft ein Film abgespielt wird, um zu verhindern, dass schlechte Schauspieler ihn öfter zeigen, als sie sollten.

„Darüber hinaus verfügt die Blockchain-Konfiguration über einen automatisierten Überwachungsmechanismus, der die Wiedergabe des Inhalts am Zielort verfolgt, um sicherzustellen, dass die Anzahl der Wiedergaben genau aufgezeichnet wird. Daher wird die Piraterie des beabsichtigten Empfängers in Form einer größeren Anzahl tatsächlicher Wiedergaben als der gemeldeten Wiedergaben verhindert. “

Andere Wiedergabeumgebungen:

Während Disney regelmäßig auf Kinos und Projektoren Bezug nimmt, heißt es ausdrücklich, dass das Patent auch für andere „Wiedergabeumgebungen“ gilt. Zum Beispiel, wenn Disney-Inhalte an andere Streaming-Anbieter gesendet werden, die die richtigen Anmeldeinformationen benötigen, um die Inhalte abzuspielen.

Es gibt mehrere mögliche praktische Implementierungen, aber ob Disney konkrete Pläne hat, diese in der realen Welt einzusetzen, ist unbekannt. Trotzdem ist es sicherlich faszinierend zu sehen, dass das Unternehmen ernsthaft über die Blockchain nachdenkt.

Es ist erwähnenswert, dass sich dieses Anti-Piraterie-System auf den Prozess der Verteilung und Bereitstellung von Inhalten konzentriert. Dies wird theoretisch dazu beitragen, Leckagen vor der Freigabe zu verhindern. Es wird Piraten jedoch nicht davon abhalten, Filme und Fernsehsendungen direkt von Disney + zu rippen.

Disney ist nicht das einzige Medienunternehmen, das Interesse an Blockchain-Technologie hat. Anfang dieses Jahres hat DISH Network ein Patent für ein System erhalten, mit dem Onlinedienste prüfen können, ob ein Uploader die richtigen Rechte zum Teilen hat.