Cubbit: die dezentrale Cloud ohne monatliche Kosten

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Wenn dort 1 TB enthalten sind, ist dann mein „Cloud“-Limit auch gleichzeitig 1 TB? Und wenn ich die Platte dann relativ stark belege, zur Vereinfachung auch 1 TB, wie sollen dann mehrere Replikate von meinen und fremden Dateien erstellt werden? Sind dort noch weitere Platten enthalten für fremde Dateien? Oder verhalte ich mich asozial, wenn ich die Kapazität des Cubbits ausnutze, weil ich dann davon ausgehe, dass andere Nutzer den Cubbit nicht so stark belasten?
Ich habe mich kurz auf deren Webseite umgesehen, aber viele Informationen dazu habe ich nicht gefunden.

Ich bezweifel auch ein wenig, dass der Cubbit in Summe wirklich umweltfreundlicher ist. Immer mehr Rechenzentren werden in „grünen Umgebungen“ gebaut, um möglichst klimaneutral zu arbeiten. Google selbst arbeitet laut eigener Aussage bereits CO2-neutral. Vor allem die deutschen Stromkosten sind auch nicht unerheblich, wenn ein jeder solch ein Gerät benutzt, zumindest heute.

So richtig überzeugt mich der Ansatz nicht, auch wenn die Grundidee schon gut ist. aber vielleicht fehlen mir einfach nur mehr Informationen.

Bei einer Speichererweiterung des Cubbit gilt:

Sie können Ihren Speicherplatz erhöhen, indem Sie physischen Speicher an Ihre Cubbit Cell anschließen. Dadurch wird Ihnen eine Menge an Cloud-Speicherplatz gewährt, die der Hälfte der Menge an physischem Speicher entspricht, die Sie angeschlossen haben.

Definitiv gefunden habe ich zum Cloud-Speichervolumen auch nichts anderes bisher. Bedeutet für mich erstmal, dass ein gekaufter Cubbit mit 1 TB Speicher auch nur 500 GB Cloud-Volumen beinhaltet…

Im Übrigen basiert die komplette Verteilungs-Architektur auf einer UDP-basierten Variante des BitTorrent-Protokolls!
Der eingesetzte KI-Koordinator ist dabei ein Server, der ähnlich einer Announce beim P2P-Filesharing arbeitet, um die Verteilung der Chunks über das Internet zu organisieren.

Funktionsweise einfach:
Sie greifen auf Cubbit über eine Frontend-Anwendung zu, mit der Sie Ihre Dateien speichern, herunterladen, synchronisieren und teilen können.
Im Backend werden Ihre Dateien mit AES-256 verschlüsselt, in 24 Stücke fragmentiert, von denen 12 Kopien erstellt werden, um Redundanz zu gewährleisten, für insgesamt 36 Chunks.
Jeder Chunk wird dann auf einer anderen Cubbit-Zelle gespeichert. Der Speicherort jedes Chunks wird von einem KI-Koordinator festgelegt, der sich auf Cubbits eigenen Servern befindet.
Wenn Sie aus der Ferne auf eine Datei zugreifen, die Sie auf Cubbit gespeichert haben, fragen Sie den KI-Koordinator, wo Ihre Chunks sind, woraufhin Sie sich mit den entsprechenden Cells über verschlüsselte P2P-Kanäle verbinden, die Chunks herunterladen, die Datei wieder zusammensetzen und sie mit dem Schlüssel entschlüsseln, der nur Ihnen bekannt ist.

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Im Backend werden Ihre Dateien mit AES-256 verschlüsselt, in 24 Stücke fragmentiert, von denen 12 Kopien erstellt werden, um Redundanz zu gewährleisten, für insgesamt 36 Chunks.

24 * 12 = 36? (Edit: Sie verwenden Reed-Solomon, es müssen 24 von 36 Chunks verfügbar sein. Und das Video ist 2 Jahre alt.)

Damit das sicher vor Abmahnungen schützt, müsste eine Datei bei jedem User mit einem anderen AES-256 Schlüssel verschlüsselt werden. Da der Abmahnanwalt den Schlüssel eines geschützten Werkes nicht kennt, kann er auch nicht alle IP-Adressen abmahnen, die einen Chunk von dieser Datei auf Anfrage zurückgeben. Der Nachteil dieser fehlenden Deduplizierung ist halt ein erhöhter Speicherverbrauch. Und als Dateisharinglösung kann man es auch nicht verwenden. Also nur ein privates NAS das gegen Ausfälle abgesichert ist.

Hmm. Und wenn mir mein NAS abraucht, wo bekomme ich dann das Inhaltsverzeichnis und die AES Schlüssel für die Wiederherstellung her? Edit 2:

Bei einer Cubbit Cell sind die Daten sicher, weil man sie mithilfe seines eigenen Passworts, auch ohne die Hardware vom Schwarm, zusammensetzen und abschließend downloaden kann.

Mit einem Passwort bekomme ich vielleicht einen einzigen AES Masterschlüssel, aber wie greife ich auf das Inhaltsverzeichnis meiner Dateien zu? Wenn das auf dem Server des Herstellers liegt, als KI bezeichnet, ist das ja doch nur eine normale Cloud, wo der Hersteller halt keine Kosten mit hat. Oder wird das Inhaltsverzeichnis ebenfalls in Chunks aufgeteilt und verteilt gespeichert? Dann bräuchte man in der Tat nur einen einzigen Schlüssel für die komplette Wiederherstellung aller Dateien.

Edit 3: Vor 2 Jahren wurden die Metadaten tatsächlich noch auf Cubbit Servern zentral gespeichert, sie planten damals, auch die Metadaten dezentral zu verteilen. Ob der Plan inzwischen erfolgreich umgesetzt wurde weiß ich nicht, ich bin ja kein fleißiger Journalist :wink:.

Edit 4:

The user’s password is not known to us nor to the coordinator server, and its related randomly-generated encryption key is stored client-side.

Verlier deinen Client, und all deine Daten sind weg. Lass den Hacker den Key von deinem Client stehlen, und er hat Vollzugriff auf all deine privaten Daten.

Edit 5: Man kann ja doch sharen: https://help.cubbit.io/hc/en-us/sections/360004779579-Cubbit-Features

Edit 6: Es gibt natürlich monatliche Kosten, sie haben sich nur auf der Stromrechung versteckt. Bei einem Einplatinencomputer wie dem RasPI sind das so um die 2€ pro Monat. Wenn eine fette Platte dranhängt und da ständig andere Leute irgendwelche Chunks abrufen, dann etwas mehr.

50% of the physical connected storage is made available as cloud space to the user, 25% is used for ensuring redundancy, and we leverage the remaining 25% to provide advanced web services to businesses to cover the costs and sustain the service in the long run.

User sind also darauf angewiesen, dass die zentralen Cubbit Server am laufen sind. Wenn die Firma pleite geht, wollen sie den Servercode als Open Source veröffentlichen. Haben sie gesagt.

Die Idee finde ich gar nicht übel. Allerdings bin ich nicht überzeugt. Für diese 299€ bekommt man den 2TB Dropbox Plan bereits für ~30 Monate. Bei Dropbox kann man mit verschiedenen Tools (Cryptomator, rclone usw) ebenfalls komplett verschlüsselt hochladen, ohne dass Dropbox sehen kann, welche Daten dort gespeichert sind. Und der Speicher dort ist ebenfalls komplett Redundant.

Sehe den Vorteil gegenüber einem normalen NAS + Verschlüsseltem Cloud Backup oder halt nur verschlüsseltem Cloud Backup noch nicht ganz.

„Haben sie gesagt…“
Wenn sie Pleite gehen, wird der Code Teil der Konkursmasse sein (IP) und kann nicht veröffentlicht werden.
Ich bleibe lieber bei Cryptomator/Duplicati@HiDrive.

Was die CO2-Emissionen angeht, stimme ich persönlich mit Ihnen überein, @tatatatarnme . Ich habe Artikel gefunden, in denen berichtet wird, dass Google fast nur noch erneuerbare Energien verwenden wird, daher macht der Vergleich zwischen diesem Cubbit und den anderen Cloud-Anbietern für mich nicht wirklich Sinn. Abgesehen davon denke ich, dass sie einen sehr innovativen und intelligenten Weg gefunden haben, um Dateien unfallsicher zu machen. Da sie sich an vielen Orten der Welt gleichzeitig befinden, und dank der künstlichen Intelligenz, die neue Kopien der Teile der Dateien anfertigt, können die Dateien in ihrer Gesamtheit in keiner Weise beschädigt werden.

Cubbit - The carbon footprint of distributed cloud storage…

https://bayfiles.com/H2WaE07duc/Cubbit-Greenpaper_pdf

Dort sind alle mathematischen Berechnungen zu den genannten Stromsparfunktionen von Cubbit hinterlegt. Des weiteren werden Vergleiche, über in der Cloud beteiligter Hardware mathematisch erklärt und begründet.

Auch zum Beispiel, wie dieses Diagramm zur „Operating Peak Power“ zustande kommt…

Sorry @0Salz84x19 , ich muss sagen, dass die Datenschutzstandards von Dropbox überhaupt nicht klar sind. Ich persönlich würde ihnen nicht vertrauen. https://www.wired.com/2011/05/dropbox-ftc/

Es könnte aber auch sein, dass sich in 10 Jahren bei Dropbox das ein oder andere auch mal geändert hat, oder wie sehe ich das!?? :rofl:

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Spielt keine Rolle, wenn die Daten mit https://rclone.org/ oder https://cryptomator.org/ in der Cloud verschlüsselt abgespeichert werden. Der verlinkte Artikel ist btw von 2011. Aber kann natürlich sein, dass es bei manchen Cloud Anbietern mit dem Datenschutz nicht weit her ist. Daher bietet sich die Verschlüsselung der Daten an.

Irgendwie erinnert mich die Verwaltungsoberfläche von Cubbit (SaaS) sehr stark an das Dashboard von Quickbox, was ja bekanntlich auch ein Verwaltungs-Tool aus dem p2p-Filesharing Bereich ist?!

Desweiteren kann man Cubbit ja auch ohne die Hardware (Cell) benutzen, wie jeden anderen Cloud-Storage auch…

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Ah stimmt diese Cloud Funktionalität ist ja gar nicht übel eigentlich. Also 15€ für 4TB ist schon kein schlechter Preis muss ich sagen.

Das sind also „the remaining 25% to provide advanced web services to businesses“: Eine stinknormale Cloud für jedermann, auch Privatleute. Na dann ist ja alles klar. Kein Bedarf für den Missbrauch als Proxy, wenn auch so Geld reinkommt.

Vielleicht habe ich das verwechselt mit einem anderen Dienst, da wo man seine Internetleitung finanziert bekommt, wenn man sie mit anderen Leuten teilt. Wie die allerdings Mißbrauch verhindern wollen, ist mir ein Rätsel.

Edit: Das war EarnPouch:

Know exactly what we use your Internet for

Some websites (like Google, Facebook, Netflix) are blocked in certain countries. Your device will act like a portal and help carefully vetted businesses access location-based restricted content.

Carefully vettet also, na dann kann ja nix passieren :thinking:. Es gibt auch andere Anbieter, zum Beispiel HoneyGain.

Ich war mit denen von Cubbit etwas in Kontakt, hier ein par „Hintergrundinfos“:
Die Cubbit Cell für 1 TB hat tatsächlich eine 2 TB Platte verbaut, d.h. man kann über ein volles TB verfügen. Das zweite TB wird für Redundanz der eigenen Daten genutzt bzw. sie vermieten diesen Speicher als „normalen“ Cloudspeicher um ihre laufenden Kosten (u.a. für den „Coordinator“) zu decken.

Es soll wohl auch - irgendwann mal - möglich sein, ne zusätzliche Plate anzustecken um seinen Speicher dann auf 4 TB zu erweitern. Aber Achtung (ich hab extra nachgefragt!) - um von 1 TB auf 4 TB zu erweitern muss man eine 6 TB Platte stecken. An sich logisch, weil man ja die Hälfte für Redundanz bzw. „Services“ braucht.

Größtes Problem in meinen Augen ist aktuell, dass die Up-/Downloadgeschwindigkeit unterirdisch ist. Mehr als 2-3 MBit gehen da aktuell nicht. Das TB (oder gar die 4 TB) damit sinnvoll nutzen ist damit quasi unmöglich. Sie schreiben zwar, dass das Absicht wäre, weil die KI erst noch lernen muss, wie die Daten am besten verteilt werden … aber wann das mal anders sein wird, weiß heute noch keiner. Dazu gibt es keine Aussage!

Insgesamt macht mir das Projekt einen sehr frühen Beta-Status Eindruck. Vieles ist geplant und wird irgendwann kommen … nur wann, weiß halt niemand. Aktuell gibt es eigentlich nur die Grundfunktion für Windows und MacOs. Vom Handy aus ist die Sache nur per Web-Interface nutzbar, was zumindest bei mir (IPhone mit Chrome) nicht sauber funktioniert.

Schnittstellen für externe Tools (z.B. rclone, restic, …) gibt es nicht (vielleicht irgendwann mal). Das bedeutet dann auch, dass man seine Daten nur von der eigenen Festplatte raus in diese Cloud replizieren kann. Was natürlich sofort auch bedeutet, dass man die Daten auch lokal liegen haben muss. Analog zu Dropbox halt. Wer diesen Use Case so hat, ok.

Es gibt auch keine Kommandozeilen Tools. Unter Linux funktioniert das damit nur, wenn man einen grafischen Desktop laufen hat …

Mir wurde der Stromverbrauch mit 0,15Kwh / Tag angegeben (1 TB Version). Damit kostet dich das Ding ca. 15€ im Jahr Strom. Wenn noch ne externe Platte dran hängt, denke ich verdoppelt sich das! Durch die Art wie die Daten verteilt werden, darf man davon ausgehen, dass die Platten quasi immer laufen …

Man kann dann ja mal nachrechnen was der Spass für 4 TB kostet:
350€ für 1 TB Cubit Cell + ca. 150 € für ne 6 TB Platte mit externen Gehäuse = 500€ + 30€ / Jahr.
Dafür trägst du als Individuum das komplette Risiko für den Ausfall der Hardware (speziell der Platte).

Gegenrechnung: Für 4 TB verlangt Cubbit 15€/Monat - also 180€ im Jahr … d.h die Anschaffung der Hardware rentiert sich nach frühestens 4 Jahren. Da wo die Garantie dann zu Ende ist …

Mein Fazit: Nettes Konzept - aktuell aber noch zu früh hier einzusteigen. Lieber Storej anschauen - dasselbe Konzept nur etabliert und kann heute schon alles, was hier (schon seit langer Zeit!) versprochen wird …

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Schöne Informationen, hobi, danke für das Nachfragen!

Storej’s Konzept dabei weicht aber schon erheblich von Cubbit ab, weil die 13.000+ Nodes auch Kryptos schürfen, was aber auf deren Internetseite nicht wirklich angesprochen wird!
Dort geht es ausschließlich nur um den Cloud-Storage an sich. Das Storj-Netzwerk beruht dabei auf vollständiger Blockchain-Technologie…

Yep, korrekt dass Storej auf der Basis einer Blockchain speichert.
Für mich als Anwender ist das aber an sich egal, das Kernkonzept, die Daten auf mehrere Knoten aufzuteilen und dabei alles verschlüsselt zu haben, bleibt. Storej hat hier letztlich sogar den Vorteil, dass sie diesen Cooridnator nicht brauchen … der ja letztlich auch wieder ein „Single Point of Failure“ bei Cubbit ist.

Für mich sieht „Storj“ erstmal so aus, als ob es denen in erster Linie nur ums ETH-Mining geht und der Storage eigentlich nur zweitrangig ist! Das ist nun mal bei Cubbit anders gelagert. Desweiteren ist bei „Storj“ die komplette Einrichtung um ein vielfaches komplizierter, als bei Cubbit zum Beispiel…