Copyright: Google-Zensur erreicht Höchstwerte: DMCA-Löschanfragen

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Kommentar von Diener:
Ich kann bloß sagen, dass ich es schade finde, dass Alternativen zu Google wie DuckDuckGo inzwischen in manchen Kreisen nur noch als die „Piratensuchmaschine“ betitelt werden, weil sie Ergebnisse nicht filtern oder gar ausblenden. Dabei sollte doch allen Nutzern (nicht nur den Piraten) daran liegen, Google den Monopolstatus nicht zu schenken.
Geschrieben mit Google Chrome :wink:

P.S: Dass der Kampf gegen „Raubkopien“ bei Google inzwischen solch absurde Maße angenommen hat, verdeutlicht ja wohl die Unsinnigkeit dieser ganzen Vorgehensweise. Was da nur für Ressourcen draufgehen… Aber sowohl Google als auch den Rechteinhabern scheint es ja wohl wirtschaftlich nicht so schlecht zu gehen, wenn sie noch in der Lage sind, so knallhart durchzugreifen.

Kommentar von Obey:
Was da an Energie verschwendet wird, die sehrwohl auch für etwas Sinnvollereres eingesetzt werden könnte! Solche Energie Sünder ;)…

Kommentar von das Teufelchen:
Ich frage mich ernsthaft, wieso Google hier nicht auf die Idee kommt, von den Antragstellern einen Unkostenbeitrag zu verlangen. Würden die pro zu bearbeitenden Fall einen Beitrag von 5 USD verlangen, wären das immerhin 120 Mio USD in der Woche. Denn dann müssten die Rechteverwerter ihren Mitgliedern erstmal erklären, warum sie deren Geld an Google überweisen statt ihnen zukommen zu lassen.

Kommentar von Ewald:
Das ist ein hervorragender Vorschlag. Denn Unkosten sind das Gegenteil von Kosten, also Erlöse.
Die Antragsteller bekommen also Erlöse von Google.

Teufelchen: Die rechtliche Komponente für Haftungsprivilgierung für Intermediäre in den USA und der EU in etwa verstanden?

Kommentar von Ewald:
Antonia: Zensur ist nach unserem Rechtsverständnis etwas, was vor einer Veröffentlichung passiert, damit es eben nicht veröffentlicht wird.
Daher ist der Begriff hier falsch verwendet, auch wenn die Netzgemeinde gern sofort Zensur brüllt.
Es ist ein Buzzword.

Man kann darüber streiten, ob es sinnvoll ist den Wegweise zu einer Quelle zu verhüllen statt die Quelle zum Versiegen zu bringen. Das Fußvolk hält so etwas schon auf, direkt auf bestimmte Seiten gelenkt zu werden. Dafür gibt es ja Beispiele.
Wenn ein Dienst wie 4shared in diesem Jahr von 1.200 Rechteinhabern 48 Millionen Löschanfragen aus dem Google Suchergebnis bekommt, dann könnte man doch als Google auch auf die Idee kommen, dass dieser Dienst alles andere als sauber ist, oder?

Kommentar von Manuel Bonik:
„Wer im Netz illegal an urheberrechtlich geschützte Inhalte gelangen will, nutzt oftmals die Googlesuche nach entsprechenden Downloads oder Streams.“ - „oftmals“ ist hier zu übersetzen mit einstelliger oder niedrig zweistelliger Prozentbereich. Wer mal LibGen, Yify o. ä. gefunden hat, geht doch nicht mehr über Google! Wozu denn?!

Auch gibt es Antipiraterie-Firmen, die aktuell vor allem damit beschäftigt sind, z. B. LibGen-Links bei Google herunternehmen zu lassen. Was insofern ulkig ist, als es solche Links bei Google gar nicht gibt (bzw. die Firmen gehen über die Suche von LibGen und generieren daraus vermeintliche Google-Links). Aber Google packt die Anfragen bzw. „Abmeldungen“ trotzdem in Google Transparency: Es macht für Google keine Mühe (sie müssen bei nichtvorhandenen Links ja nichts tun), aber sie können zeigen, wie eifrig sie bemüht sind, auf solche Anfragen zu reagieren. Da sich offensichtlich mancher Verlag gerne verarschen lässt (Hauptsache, man muss sich nicht ernsthaft mit dem Thema beschäftigen!), dürfte es sich bei dieser „Google-Zensur“ zu nicht unerheblichen Anteilen um das Bekämpfen von Phantomschmerzen durch Luft-Amputationen handeln. Dass solche Betrugspraktiken aufkommen, ist kein Wunder, wenn man Antipiraterie-Firmen per heruntergenommenen Link und nicht pauschal bezahlt. Böse Welt!

Kommentar von Manuel Bonik:
Dazu auch:
https://torrentfreak.com/anti-piracy-outfits-caught-fabricating-takedown-notices-160918/

Kommentar von das Teufelchen:
Ich denke, Ewald, Du hast exakt verstanden, wie ich das gemeint habe …

Kommentar von Ewald:
Genau, Unkosten.
Google schüttet dann 120 Millionen an die Rechteinhaber aus.
Die Unkosten halt.

Kleine Merkhilfe.

Teufelchen: Untiefe = nicht tief = flach.

Danach sagst Du bestimmt nie wieder Unkosten.

Und über DMCA und E Commerce Directive sprechen wir dann später mal, wenn Du das schon mal verstanden hast.

Geht’s auch etwas weniger von oben herab? Danke!

Kommentar von Ewald:
sehr gern Lars.
Mir sträuben sich nur die Nackenhaare, wenn jemand von „Unkosten“ spricht.

Von der rechtlichen Seite sprich DMCA und E Commerce Directive mal ganz abgesehen. Ich befürchte nur, die Diskussion darüber ist bereits dann unnütz, solange jemand tatsächlich solche Forderungen aufstellt.
Das ist ein wenig wie bei Torrentfreak, wo aus 48 Millionen Löschanfragen die 5 falschen herausgefischt werden und das zum Skandal hochgejazzt wird.

Der ursprüngliche Artikel ist leider auch etwas eigenartig, allein, was die Wortwahl Zensur angeht.

Ja, das ist bei TF schon häufiger passiert. Wenn Microsoft mal wieder OpenOffice.org hat löschen lassen etc. Aber stimmt schon, das steht in keiner Relation zu den vielen gerechtfertigten Löschanfragen…

Kommentar von das Teufelchen:
@ Ewald:

Wenn es Dich dermaßen stört, dann denke Dir einfach statt „Unkostenbeitrag“ etwas Treffenderes wie beispielsweise „Aufwandentschädigung“ oder sonst was, das Dir besser gefällt.

Google ist keine Behörde, die von Steuergeldern lebt, sondern es ist ein kommerzielles Unternehmen mit dem Ziel, Gewinne zu erzielen. Und bei solchen Unternehmen ist es nun mal üblich, dass man für eine erbrachte Dienstleistung seinen Beitrag zu bezahlen hat. Google tut ja nichts, was ungesetzlich ist. Das wäre so, als ob ein Hausbesitzer einen Malerbetrieb beauftragt, die Graffitis von seinem Haus zu übermalen und die Kosten sollen dann die anderen Kunden des Malers übernehmen.

Kommentar von Ewald:
Warum Google die Sachen löschen muss ist der schon klar?
Also der rechtliche Rahmen?!
Die machen das nämlich nicht aus Spaß an der Freud.

Und daher wird es auch keine Zahlung geben.

Metaphern aus der analogen Welt scheitern gern mal in der digitalen.
Ist beim Maler leider auch so.

Kommentar von Antonia:
Entschuldige bitte, dass ich dir erst jetzt - so spät - darauf antworte. Ich bin eben erneut darauf gestoßen, darum bietet sich eine Antwort hier auch an:

Laut Wikipedia gibt es 2 Arten der Zensur, eine Vorzensur und eine Nachzensur. Ich meine hier natürlich die Nachzensur:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zensur_(Informationskontrolle)

Kommentar von Ewald:
Sorry, pastt leider nicht für den Artikel.
Hast Du den Wikipedia Artikel gelesen?

„Jeder darf seine Meinung zum Ausdruck bringen, kann aber nachträglich zur Verantwortung gezogen werden, wenn er dabei gegen Gesetze verstößt.“.

Jetzt noch mal kurz insichgehen und überlegen, was denn das für Links sind und warum der Artikel und die Verwendung Murks ist.
Du könnest analog bei Polizeikontrollen am Bahnhof auch von Behinderung oder gar Zensur des Drogebhandels sprechen.

Kommentar von W21 nackt:
Was bringt es überhaupt momentan, dass einige Links entdeckt werden? Wenn man in der Google-Suche nach einem Film oder einer Serie sucht und dabei das Wort „stream“ dranhängt, werden weiterhin illegale Streams gefunden.