Bahn-Navigator App in Zeiten von Corona

In der Coronakrise hatte die Deutsche Bahn bislang einen beispiellosen Einbruch der Passagierzahlen erlebt. Bis zu 90 Prozent weniger Passagiere nutzten ihre Angebote, vor allem ICEs wirkten an manchen Tagen wie Geisterzüge. Doch seit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen fahren auch wieder mehr Menschen Bahn. So viele, dass der Konzern jetzt handeln muss. Nach Informationen der nationalen Nachrichten will das Unternehmen mithilfe seiner App, des Bahn-Navigators, und der Buchungsseite den Passagierfluss besser aussteuern, damit in den kommenden Wochen keine gefährlich engen Situationen in den Zügen entstehen.

Die Bahn-App und der Internetauftritt wurden deshalb in den vergangenen Wochen so umprogrammiert, dass Nutzer bald Züge mit einer Auslastung von 50 Prozent und mehr angezeigt bekommen. Sie sollen damit die Möglichkeit erhalten, auf weniger frequentierte Verbindungen zuzugreifen. So soll verhindert werden, dass die Menschen zu dicht gedrängt in den Zügen reisen.

Nehmen die Reservierungen trotz dieses Warnhinweises auf einer bestimmten Verbindung weiter zu, verhindert es die App und das Buchungssystem auf bahn.de künftig, dass dieser Zug noch gebucht und reserviert werden kann. Diese Funktion soll in den kommenden Tagen freigeschaltet werden…

Das Bahn-Management hat sich damit zunächst gegen eine generelle Reservierungspflicht entschieden, diese hatten einige Verkehrspolitiker in den vergangenen Wochen gefordert. Wer zum Bahnhof geht, kann auch weiterhin in einen vollen Zug einsteigen, für den die App keine Fahrkarte mehr verkauft oder eine Reservierung vornimmt.

Auch wird es möglich sein, Sitzplätze nebeneinander zu reservieren. Die Verantwortlichen haben sich dagegen entschieden, immer einen Sitzplatz pro Reisenden freizuhalten.

Man kann also im Fazit sagen, dass die Aktualisierung des Bahn-Navigators gar nichts bringt!! Außer, dass der Reisende, der online sein Ticket bucht, das Nachsehen haben wird! Die aktualisierte App verhindert also keine Überbelegung der Züge, solange diese angestrebten 50% der Belegung nur ein theoretischer Wert sind.
Desweiteren vergisst die Bahn wohl auch, dass der größte Anteil ihrer Züge keine ICEs sind, sondern standardmässig Züge, die in Spitzenzeiten von Pendlern und Spontanreisenden genutzt werden! Diese Zugfahrer haben ihr Ticket bereits über Abos, am Automaten / Schalter / Schaffner bezogen und können jederzeit am Bahnhof in diese Züge einsteigen.
Was soll also das umgebaute Online-Ticketangebot bringen, gerade in den Zeiträumen für den Berufsverkehr - genau, rein gar nichts!